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1 Woche in der Camargue

Flamingos in der Camargue

Kurztrip in die Camargue

 

Der Wanderurlaub in den Bergen musste ausfallen weil ich nach einer OP noch keine starken Belastungen machen durfte und wir brauchten ein Alternativprogramm her. Ich erinnerte mich an Erzählungen von meiner Mutter, die von den weißen Pferden der Camargue gesprochen hat und das sie mal dorthin wollte. Ich weiß gar nicht, ob sie die Pferde selber vor Ort mal gesehen hat, aber nun wollten wir das machen.

Zwei Stationen boten sich für uns in der Camargue an. Saintes-Maries-de-la Mer oder Le Grau-du-Roi sind zwei der zu empfehlenden Stationen, wenn man in der Nähe des Meeres bleiben möchte. Für uns war das wichtig, weil wir zwischendurch oder auch zum Ausklingen des Tages einen Strandspaziergang machen wollten. Baden waren wir auch einmal. In Saintes-Maries-de-la Mer gibt es wundervolle Strände. An anderen Stellen sicher auch, aber wir waren halt nur dort zum schwimmen.

Wir haben im Vorfeld viel über Mücken gelesen. Und vor Ort auch erlebt. Obwohl wir Anfang September dort waren gab es noch reichlich und ohne Abwehrmittel wären wir nicht zurecht gekommen.

Sehr groß ist das Gebiet der Camargue nicht, aber es gibt auch keine Schnellstraßen hier und viel Wasser, welches schon mal einen größeren Umweg erfordert. Deshalb macht es Sinn zu überlegen was Du dir anschauen möchtest, bevor Du eine Unterkunft buchst.

Ausflugsziele in der Camargue

Arles

Die größte Stadt ist Arles. Hier findest Du bedeutende Museen und zahlreiche Unterkünfte. Um in das Kerngebiet der Camargue zu kommen, musst Du aber ein wenig fahren.

Arles ist bekannt durch das sehr gut erhaltene Amphitheater und die weiteren antiken Bauwerke, die zum Weltkulturerbe zählen. Nicht zu vergessen ist aber auch die umfangreiche Sammlung von Picasso-Werken im Reattu-Museum. Picasso war mit einen Museumsdirektor befreundet und so kam das Museum an viele allerdings weniger bekannte Objekte

Auch van-Gogh hat hier über ein Jahr verbracht und es entstanden zahlreiche Zeichnungen und Gemälde von ihm in und von Arles und der Camargue. Da er aber faktisch vertrieben wurde, besitzt die Stadt kein Gemälde von ihm.

Nicht zu vergessen ist das jährlich stattfindende Fotografie-Festival. Dies dauert meist von Juni bis September und findet in verschiedenen Räumlichkeiten statt, die über die Stadt verteilt sind. Manche Ausstellungen sind kostenfrei. Manche kosten Eintritt. Es gibt auch Pauschaltickets. Neben den Ausstellungen werden auch Workshops und Vorträge durchgeführt. Schaut Euch am Besten hier um: Les Rencontres Internationales de la photographie d’Arles

Saintes-Maries-de-la-Mer

Saintes-Maries-de-la-Mer gilt alt heimliche Hauptstadt der Camargue und ist ein alter Wallfahrtsort, zu dem jedes Jahr viele Pilger wandern deren Ziel die hier beiden Schreine zweier Heiliger sind.

Die Kirche ist eine Wehrkirche und wurde sogar mit Schießscharten gebaut. Der Ort liegt an der Mündung der kleinen Rhone und musste sich früher oft gegen Piratenangriffe wehren.

Ursprünglich lebten hier Fischer, Hirten und Schäfer. Diese bauten Ihre Häuser in einer Form die an Boote erinnern. Die Bauweise dieser Cabanes wird heute wieder verstärkt in der Camargue angewendet.

Du hast hier schöne Strände zum Baden, kannst aber auch gute Fahrradtouren und Wanderungen unternehmen sowie die anderen Bereiche der Camargue Dir anschauen.

Unterkünfte gibt es hier auch zahlreich. Vor allem während der Wallfahrt Ende Mai ist alles belegt.

 

La Grande Motte

Ab 1960 entstand hier ein Touristenort. Lange Zeit galt er als Betonkulisse für Massentourismus. Heute wird die Stadt als Architekturikone gepriesen. 2010 wurde die Stadt sogar zum nationalen Kulturerbe des 20. Jahrhunderts ernannt. Typisch sind die pyramidenartig gebauten Häuser. Der Architekt Jean Balladur wurde von den Pyramiden der Mayas inspiriert. Mir gefiel auch die Kirche sehr und der Brunnen auf dem Platz davor.

Ein großer Jachthafen, zahlreiche Hotelbetten und der 7 Kilometer lange Sandstrand sollten veranlassen, dass die Franzosen nicht mehr nach Spanien oder Italien in Urlaub fahren müssen.

 

Parc Ornitholoqie du Pont de Gau

Die bekanntesten Tiere der Camargue sind die Flamingos, die weißen Pferde und die Stiere. Die Stiere gibt es, wie auch die Pferde, nur hier. Sie wurden ursprünglich nur für den Stierkampf gezüchtet. Einen Kampf haben wir uns nicht angeschaut. Die französischen Kämpfe sind aber nicht so brutal wie die spanischen und sollen schon sehenswert sein. Das Treiben der Stiere durch die Stadt konnten wir uns leider nicht ansehen.

Die Vögel, vor Allem die Flamingos, kannst Du Dir besonders nah im Parc Ornithologique du Pont de Gau anschauen. Hier werden die Tiere zusätzlich gefüttert. Deshalb bleiben sie auch hier und kommen zahlreich vor. An den Menschen, die hier rumlaufen, stören sie sich nicht sehr. Eintritt € 7,50 , 4-12 Jahre € 4,-.

Es gibt den Bereich in dem die Vögel gefüttert werden und dann noch einen Weg der um einen See herum führt mit Schilf und Schlickbereichen und Aussichtsplattformen. Das ist eine wunderschöne Wanderung, die wir sehr genossen haben. Für den Park solltest Du Dir mindestens 3 Stunden Zeit nehmen und ausreichend zum Trinken dabei haben.

 

Aber auch an vielen anderen anderen Orten der Umgebung kann man immer wieder die Pferde, Stiere und Flamingos sehen.

Salin-de-Giraud

Salin-de-Giraud ist ein kleiner Ort am Ufer der Rhone im südöstlichsten Teil der Camargue. Zwischen dem Ort und dem Meer liegen riesige Salinenfelder. Von einem Aussichtshügel aus hast Du einen schönen Überblick.

Im Sommer wimmelt es hier von Touristen, die hier aber meist nur einkaufen. Zum langen Sandstrand ist es von hier 7 Kilometer. Am Plage de Piemanson kannst Du sogar frei campen. Die Entsorgung ist organisiert und Duschen sind vorhanden. Es gibt aber keine Süßwasserversorgung. Du kannst im Ort Fahrräder mieten und ausgedehnte Wanderungen per Rad oder auch zu Fuß machen. Auch Ausflüge mit Pferden werden angeboten.

 

 

Reserve Naturelle des Marais du Vigueirat

Von Salin-de-Giraud geht eine Fährverbindung über die Rhone und nach wenigen Kilometern kommst Du in das Reserve Naturelle des Marais du Vigueirat. Dieses umfangreiche Sumpfgebiet kannst Du erwandern, per Fahrrad erkunden, Dir die Ausstellung anschauen oder auch an einer Führung teilnehmen, bei der Du viel über die Geschichte, Pflege und Erhaltung des Gebietes erfährst. Mittlerweile kannst Du das Gebiet sogar per Kajak von Arles aus erkunden. (2 Stunden geführte Fahrt €24, 4-17 Jahre €12 )

Verschaffe Dir einen Überblick: Marais du Vigueirat.

Aigues-Mortes

 

„Totes Wasser“ wurde zur Zeit der Kreuzzüge im 13. Jahrhundert erbaut und lag damals an einer Lagune und war über Kanäle mit dem Meer verbunden. Bei Stadtgründung wurde die einzige Strasse durch das Moorgebiet auf einem Damm gebaut und konnte gut verteidigt werden. Der Tour Carbonniere, der hierfür gebaut wurde, steht an der D46 ca. 1 Kilometer außerhalb. Du kannst hier hochgehen und hast einen schönen Überblick über das Umland. Die Lagune versandete, aber der Canal du Rhone a Sete führt noch heute in Le Grau-du-Roi ins Meer.

Wenn Du heute durch die Porte de la Gardette in die Stadt kommst wirst Du den Eindruck haben in einem riesigen Souvenirladen gelandet zu sein. Viele Geschäfte mit lokalen Spezialitäten, Restaurant uns Cafes aber auch die überall erhältlichen billigen Souvenirartikel. Aber Du findest auch zahlreiche sehenswerte Läden und Gebäude. Mittwoch und Sonntag ist Wochenmarkt. Du hast die Möglichkeit die Türme und Wehranlagen zu besichtigen. ( € 8,- , bis 25 Jahre frei ) : Aigues Mortes: Mittelalterliche Stadtmauern.

 

Etwas abseits der Hauptgeschäftsstraßen genießt Du aber die Ruhe und die Atmosphäre der alten gemütlichen Stadt.

Direkt neben der Festungsstadt sind die Salinen. Du hast die Möglichkeit sie zu besichtigen und auch an einer Weinprobe teilzunehmen.

Le Grau-du-Roi

Der Ort ist bekannt durch seinen malerischen Fischerhafen, die Sandstrände und durch den Yachthafen Port-Camargue. Das ist mittlerweile der größte Freizeithafen Europas und bildet einen Ortsteil für sich. Auch ein Seeaquarium mit über 200 Arten ist hier.

Du findest in Le Grau-du-Roi zahlreiche Restaurants entlang des Kanals und an der Promenade.

Es gibst viele verschiedene Unterkunftsmöglichkeiten in Le Grau-du-Roi. Hotel, Wohnung, Camping. Da ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Wir haben uns ein Mobilheim auf einem Campingplatz gemietet der zwischen Le Grau-du-Roi und Aigues Mortes liegt. Da war es recht ruhig und wir waren dennoch schnell überall. Und auf der kleinen Terrasse hatten wir einen schönen Ausblick über die Landschaft.

 

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