Pyrenäen
Barèges
Bei unserem ersten Aufenthalt 2011 hatten wir eine Unterkunft in der Nähe in Sers gebucht. Die hatten wir zum Glück noch nicht bezahlt und sind nach der Besichtigung – es war ein feuchtes und dunkles Objekt -schnell wieder weg. Die Vermieterin war aber auch nicht besonders verwundert und hat uns nur zu verstehen gegeben, dass sie es ja nicht nötig hat an uns zu vermieten. Wir sind dann ein paar Kilometer weiter nach Barèges gefahren. Es war 17:30 Uhr und wir fanden die AGENCE PIC DU MIDI in Barèges. Frau Thomas konnte uns bisher immer ein tolles Apartment vermitteln und ist sehr Serviceorientiert. Mittlerweile wurde die Agentur allerdings verkauft. Als Fremdsprache ist dort vornehmlich spanisch üblich. Frau Thomas spricht als gebürtige Engländerin auch sehr gut englisch.
Wenn Du einmal durch die Pyrenäen vom Atlantik bis zum Mittelmeer wandern möchtest:
oder auf der spanischen Seite: Pyrenäen – GR 11
Wir planen grade eine Tour auf dem GR 11. Folgt uns und bleibt auf dem Laufenden.
Winter
Barèges ist beliebt als Wintersportort mit 100 km Piste, aber auch bekannt durch die Tour de France. Der Col de Tourmalet ist der höchste Paß, der bei der Tour gefahren wird. Faszinierend sind die zahlreichen Hobbyfahrer die hier sich die Berge hochkämpfen und glücklich oben ankommen. Du kannst Dir in Barèges auch Fahrräder mieten mit denen Du auch das Gelände erkunden kannst und die Berge erklimmen. Auch ist hier eine beliebte Gleitschirmflieger-Station. Nicht zu vergessen die zahlreichen Wanderwege. Und dann kannst Du noch in dem Thermalbad entspannen, das eine lange Geschichte hat. Auch die anderen Täler, Berge und Wanderziele der westlichen Pyrenäen erreichst Du von Baréges aus gut.
163 Einwohner hat Barèges. Außerhalb der Saison ist nicht viel los. Der Lebensmittelladen hatte bei unserem letzten Besuch erst Ende Juni wieder aufgemacht. Das mag aber auch Corona – bedingt gewesen sein. Baguettes kannst Du jeden Tag aus einem Automaten ziehen. Vermutlich ist das aber auch Corona-Zeit bedingt. Wir waren ab dem 17.06.2020 dort. Das gastronomische Angebot ist auch sehr übersichtlich, aber gut. Wir mieten immer eine Ferienwohnung und kochen uns selber etwas. Empfehlenswert sind die Rinderkoteletts und die Salamis beim ortsansässigen Fleischer. Vermutlich sind die von den hübschen Tieren, die Dir ständig beim Wandern in den Bergen begegnen.
Welche Jahreszeit?
Wir waren schon zu unterschiedlichen Jahreszeiten dort. Zum wanden solltest Du nicht zu früh hier sein.
Einmal waren wir Ende Mai losgefahren. Und es war dann tatsächlich so, wie wir schon befürchtet hatten. Auf einigen Wegen in den Bergen waren noch sehr eisige Schneefelder. So mussten wir teilweise Wanderungen abbrechen oder ändern. Und es hatte sehr viel geregnet. Aber das kann auch ein Ausnahmejahr gewesen sein. 2 Wochen nach unserer Abreise waren in Barèges und dem umliegenden Gebiet starke Überschwemmungen, die auch sehr viel zerstört haben.
2020 waren wir Ende Juni dort. Es gab sehr viele blühende Pflanzen, was den Blick und das Wandererlebnis völlig verändert hat im Vergleich mit unseren Aufenthalten im September. Du kannst dann auch viele Adler und andere Tiere sehen, die den Aufwind an den Bergen nutzen. Die jungen Adler sind grade in der Flug- oder Fangschule.
Im Juli und August sind wohl sehr viele Franzosen und Spanier vor Ort und ist es sehr viel Betrieb. Wir waren zu diesen Zeiten noch nicht dort. Unsere bevorzugte Wanderzeit in Barèges war bisher Anfang September. Der Lebensmittelladen hat noch auf und die Restaurants. Es ist nicht mehr so voll, aber auch die Blüte vom Juni ist vorbei. Es ist anders, aber auch sehr toll. Die Tage sind etwas kürzer und Du musst Deine Wanderzeit etwas genauer kalkulieren, solltest Du lange Touren machen. In den Bergen kann es schnell auch dunkel werden.
Einige unserer Touren von Barèges aus:
Lac Bleu
Zum Lac Bleu gibt es mehrere schöne Wege, die Du auch variieren kannst. Ende Juni mussten wir einmal umkehren, weil wir ein vereistes Schneefeld nicht überqueren wollten. Im August haben wir es dann noch mal versucht und es hat sich wirklich gelohnt. Losgelaufen sind wir von dem Parkplatz en der Straße zum Col de Tourmalet.
Hier findest Du unsere Tour bei Komoot: Lac Bleu
Pic Du Midi
Als wir das letzte mal den Fahrweg gehen wollten (wir hatten nur eine Halbtagestour vor) war dieser gesperrt und wir sind auf den Pic du Tourmalet gegangen. Das ist auch eine sehr schöne Strecke und Du kommst problemlos auf die Spitze und hast einen schönen Rundumblick.
Vom Parkplatz in Barèges gehst Du entweder erst den steilen Weg den Berg hoch und läufst dann über den oberen Weg nach Süd-West. Oder Du nimmst den flachen unteren Weg. Das ist eine sehr bequeme 2 Stunden – Wanderung bei der Du eine schöne Aussicht auf das Tal und Barèges hast.
Col de Tourmalet
Der Col de Tormalet ist der höchste Paß, der bei der Tour de France gefahren wird und dadurch entsprechend bekannt. Es ist immer wieder schön hierhin zu kommen und einerseits die Aussicht zu genießen, andererseits aber die Radfahrer zu beobachten die sich hoch gequält haben und glücklich oben ankommen. Oft werden auch für Hobbyfahrer Veranstaltungen durchgeführt. Von Paß aus kannst Du noch den Anstieg zum Pic de Tourmalet machen. Hier trifft Du oft auf Lamas, kannst Adler relativ nah sehen und hast einen tollen Rundumblick über die Pyrenäen im Umkreis. Noch besser ist er natürlich vom Pic du Midi.
Garet
Wenn Du vom Col de Tourmalet aus durch La Mongie fährst macht die Strasse nach wenigen Kilometern eine 180° Wende (Virage de Garet). An dieser Stelle hast Du einige Parkmöglichkeiten und kannst von hier aus aufsteigen. Oder Du startest Deine Tour etwas tiefer in Artigues. Du hast es dann zwar etwas weiter, kommst aber an einem wunderschönen Wasserfall – Cascade du Garet – vorbei. Wir haben die erste Variante gemacht. Erstens wollten wir möglichst weit hoch und den Wasserfall kannten wir schon. Sie Strecke ist sehr schön und abwechslungsreich. Zunächst geht es durch waldige Strecken stark bergauf. Dann erreichst Du eine Hochebene mit Weideflächen, bis es wieder hoch geht zu verschiedenen Seen. Theoretisch kannst Du weiter bis zum Vallon d’Aygues Closes und von da aus nach Barèges. Wir waren bis zum Lac de Caderolles. Bis zum Lac de Bastan ist es von dort aus nicht mehr weit. An diesem waren wir bei der Tour in das Vallon d’Aygues Closes.
Vallon d’Aygues Cluses
Vom Parkplatz Tourmaboup aus gibt es 2 schöne Strecken. Die eine geht durch das Vallon d’Aygues Closes und führt zunächst durch schöne Kiefernwälder, eine Strecke über ein großes Geröllfeld durch eine tolle Hochebene mit einem schönen Bachlauf und Seen. Das ist eine Strecke die wir immer wieder gern gehen. Und Du findest immer wieder idyllische Plätze für ein Picknick.
Die Tour bei Komoot: Vallon d‘Aygues-Cluses
An einer Weggabelung geht es alternativ rechts den Hang hoch zum Lac Blanc von dem aus Du auch auf den anderen Weg gelangst und über den dann zurück gehen könntest. Aber die Strecke war uns bisher auch immer etwas zu weit. Meist machen wir am Lac Blanc eine rast und gehen dann zurück.
pic d’ayre
Auf den pic d’ayre ging die alte Bergbahn von Baréges aus. Wenn Du den Berg hochläufst kommst Du regelmäßig an der Trasse vorbei. Du kannst entweder direkt vom Ort aus loslaufen und läuft eine schöne Strecke durch den Wald, oder von La Lienz aus. Dort geht es aber auch noch eine Weile durch den Wald. Bis zum Gipfel waren wir bisher nicht, die letzten 200 Höhenmeter haben uns nicht so sehr angezogen. Den Abstieg haben wir beim letzten mal weiter östlich gemacht, was aber nicht so eine gute Idee war. Unsere Karte war unzureichend und die App hatte versagt, da der Akku leer war. Da war dann auch direkt die Idee für ein Weihnachtspräsent da, welches auch prompt in Form einer Powerbank kam. In manchen Bereichen sind die Wege der Pyrenäen schlecht ausgezeichnet. Also – nächstes mal lieber den gleichen Weg zurück oder einfach mehr im unteren Bereich wandern.
Hier findest Du unsere Tour bei Komoot: Pic d’Ayrè
Aber wie gesagt, nicht vollständig aufgezeichnet.
Montagne Fleurie
Die Strecke Montagne Fleurie ist eine wunderschöne Rundstrecke von Barèges aus. Es geht zunächst eine Weile zum Teil steil bergauf. Wir hatten bei der Tour nur eine einfache Karte dabei und sind eine falsche Abzweigung Richtung Cabanet du Cassaiet gegangen. Es gab auch zunächst gute Wege. Später ging es steil teilweise über große Steine aufwärts. Schließlich waren wir irgendwann am Gipfel des le Capet, denn wir waren etwas zu ehrgeizig und wollten nicht umdrehen. Von dort aus kann man eigentlich auch weiter ins Tal (gestrichelte Linie) gehen und von dort aus sehr bequem weiter. Bei uns zogen aber dichte Wolken auf und wir sind dann lieber den Weg zurück, den wir gekommen sind. Der Weg war zum Teil sehr anstrengend und ich musste mir mehrmals vorwerfen lassen, was ich denn da schon wieder rausgesucht habe….Es waren ja auch ca. 1100 Höhenmeter auf zum Teil schwierigen Wegen. Ein anderes Mal sind wir den offiziellen Rundweg gegangen. Es geht eine Weile steil hoch. Oben bist Du relativ kurz. Dann geht es steil wieder runter. Wenn Du den Weg verlängern möchtest gehe noch über die Montagne des Toucouets. Die Aussichten lohnen sich. Unsere Strecke bei Komoot: Montagne Fleurie
Cirque de Troumouse
Im westlichen Teil der Pyrenäen gibt es Hochtäler die fast kreisrund von hohen Bergen umschlossen sind. Bekannt ist der Cirque de Gavarnie und etwas weniger der Cirque de Troumouse, obwohl dieser der Größte ist. Aber bei dem Cirque de Gavarnie sind die Steilwände höher und erscheinen imposanter. Und es sind auch mehr Touristen unterwegs. Allerdings hast Du hier auch mehr Wandermöglichkeiten außerhalb des eigentlichen Talkessels. Wir sind im Cirque de Troumouse einfach eine große Runde gelaufen, mal eine Bergwand hochgegangen um uns eine Höhle anzuschauen und haben die immer wieder anderen Ansichten genossen. Das Hochtal hat eine Höhe von 2100 m. Deshalb, und weil es hier relativ ruhig ist, sollen hier viele Murmeltiere angesiedelt sein. Wir haben nur eins ganz kurz gesehen. Du kannst hier ohne große Touristenanstürme gemütlich umherwandern oder die Hänge hoch gehen und die Natur genießen.
Cirque de Gavarnie
Der Cirque de Gavarnie ist der bekannteste und meist besuchte Circle der Pyrenäen. Kurt Tucholsky bezeichnete ihn in „Ein Pyrenäenbuch“ als nationale Zwangsvorstellung. Das Buch ist übrigens unbedingt lesenswert und vieles passt heute noch. Dennoch sind die Berge im Cirque de Gavarnie ein äußerst sehenswertes Ziel.
Aber auch hier gibt es einige interessante und schöne Wege. Die meisten bleiben im Talkessel und gehen zum Wasserfall (1) Das ist auch sehr schön und Du solltest das machen. Auf dem Rückweg gibt es einen tollen Höhenwanderweg (2) der entlang der Felswand zurück nach Gavarnie führt. Der Weg zweigt bei dem Restaurant ab. Eine sehr schöne Strecke ist auch Richtung Refuge des Espuguettes (3) den Du beliebig verlängern kannst. Es geht zunächst stark hoch auf die Hochebene. Dort kannst Du einen Rundweg machen oder sogar bis ins Nachbartal wandern. Da ist dann aber wieder das Thema mit dem Rücktransport. Einer der Gründe, der für mehrtägige Touren spricht.
Vallée d’Ossoue
Von Gavarnie aus führt eine kleine Straße in das Vallée d’Ossoue. Bis zum Stausee hast Du mehrere Möglichkeiten zum Parken und loswandern. Vom Stausee aus hast Du die Möglichkeit links in das Vallée de la Canau zu gehen ( nächster Abschnitt) oder weiter das Tal in Richtung Grottes Bellevue. Diese Höhlen waren unser Ziel. Ein reicher Adliger hatte in dieser Gegend mal verschiedene Höhlen in den Fels hauen lassen, in denen er auch wohnte. Eben eine dieser wollten wir uns mal anschauen. Und an den Grottes Bellevue kommt man direkt auf dem Wanderweg vorbei. Das ist sicher ein nettes Ziel, aber keins, was man gesehen haben muss. Die Vorstellung, dass hier jemand gewohnt hat und auch seine Besuche empfangen hat beflügelt aber auch die Gedanken, welche Logistik und auch Ausbeuterei dahinter gesteckt haben muss. Aber wie der Name schon sagt, Du hast einen grandiosen Ausblick auf die Pyrenäen und den Vignemale.
Hier die Tour bei Komoot: Grottes Bellevue
Vallée de la Canau – Col de la Bernatoire
Von dem genannten Stausee aus gibt es eine tolle Strecke bis zum Col de la Bernatoire, wo die Grenze nach Spanien verläuft. Durch schöne Wiesen- und Weideflächen mit den immer wieder gern anzusehenden Rinderngeht es allmählich bis zum Paß, von dem Du einen schönen Ausblick auf den Ibon de Bernatuero und die spanischen Pyrenäen hast. Als wir dort waren lag unterwegs eine tote Kuh und es waren einige Geier in der Nähe. Nur war natürlich nicht das richtige Objektiv dabei. Deshalb sind wir an anderen Tagen noch 2 mal dort hin. Von der Kuh war aber wohl nicht mehr sehr viel vorhanden, was für die Geier interessant war.
Einmal hatten wir Glück, und konnten erleben wie Geier und Dohlen sich um einige Aasstücke gestritten haben.
Das war schon sehr interessant anzusehen. In den Pyrenäen wird viel Fleisch ausgelegt und die Geier zusätzlich mit Futter zu versorgen, da diese mittlerweile nicht mehr von den natürlich anfallenden Kadavern überleben könnten.
Die Tour bei Komoot: COL de la Bernatoire
pont d’espagne
Eine sehr beliebte Strecke ist zur Pont d’espagne. Einst führte hier der Handelsweg nach Spanien her. Deshalb der Name. Später wurden die Kurgäste mit einer Kutsche in das Hochtal gefahren. Da heute die Möglichkeit besteht hier mit dem Auto nah ran zu fahren, ist hier sehr viel Betrieb. Es ist aber auch faszinierend anzusehen wie hier die Wassermassen ins Tal stürzen. Eine schöne Wanderung ist dann weiter zum Lac de Gaube. Da die Möglichkeit besteht ein Teilstück mit dem Sessellift zu fahren ist hier auch etwas mehr Betrieb, allerdings längst nicht so viel wie an der Brücke.
Ruhiger ist es auf dem Weg von Cauterets hoch. Und die gehst den ganzen Weg die Wasserfälle entlang. Wir haben an dem alten Thermalbad geparkt. Hier ist meist ein Plätzchen frei.
Unsre Wanderung bei Komoot: Pont d’Espagne und LAC de Gaube
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