Wandern auf Madeira
Unser Plan war, die Insel vom Osten nach Westen zu durchqueren. Einige Tage planten wir dann noch flexibel. Aber es kam dann doch mal wieder etwas anders…..
Das Wandern auf Madeira war schon lange eins unserer Ziele. Wir hatten uns allerdings recht kurzfristig entschlossen und die Vorbereitungszeit war dadurch sehr knapp.
Wandern auf Madeira – 1.Tag
Wir sind morgens um 4 aufgestanden und schließlich gegen 10:00 Uhr morgens auf Madeira gelandet um dann erst mal nach Machico zu laufen. Dort wollten wir Gas und Lebensmittel einkaufen. Diese Dinge dann endlich im Rucksack hatten wir bereits die erste Herausforderung hinter uns, hatten aber noch eine ordentliche Strecke vor uns. Das Ziel für die erste Übernachtung war Ribeiro Frio im Parque Natural do Ribeiro Frio.
Dort kamen wir aber nicht an..
Das erste Stück ging über eine Straße und war bereits sehr anstrengend. Einen Teil bis Portela haben wir deshalb den Bus genommen. Von dort ging es dann auf dem PR0 entlang der Levada do Furado. Die meisten Touristen lassen sich zum Startpunkt bringen und wandern dann bis hierhin. Ist wohl einfacher, weil es mehr bergab geht.
Diese Strecke war auch wunderschön und hat uns für die bisherigen Strapazen des Tages entschädigt. Dummerweise war dann aber nach einigen Kilometern der Weg durch einen Tunnel gesperrt, und wir mussten um den Berg herumlaufen. Dadurch hatten wir nicht nur einige zusätzliche Steigungen, sondern auch ein paar Kilometer zusätzlich. Und als ob das nicht genug gewesen wäre, haben wir dann noch einen Abzweig nach Ribeiro Frio verpasst und so nach einem großen Bogen in Porta da Cruz gelandet.
Da waren waren wir nach der kurzen Nacht, der langen Anreise und der weiten Wanderung mit dem schweren Gepäck – ausgerechnet am ersten Tag – schon sehr geschafft.
Es gab im Ort kein freies Zimmer mehr, und auch nicht in der Umgebung. So haben wir schließlich unser Zelt am Strand aufgebaut.
Zwischenzeitlich hatten wir sogar überlegt, auf den Bänken der Promenade zu übernachten.
Lebensmittel hatten wir ja zum Glück genug, so dass wir wenigstens noch essen konnten.
2. Tag – Wandern auf Madeira
Heute ging es dann erst mal darum. wie es für uns weiter geht. Zurück auf die geplante Strecke, mit 3 Übernachtungen ohne Einkaufsmöglichkeit und nur sehr wenig Gelegenheiten Wasser nachzufüllen, haben wir relativ schnell verworfen. Zu anstrengend war der Vortag mit dem schweren Gepäck. Wir waren dafür wohl auch einfach zu schlecht trainiert. Die Entscheidung war aber auch richtig, wie sich wenig später herausgestellt hat.
Dieser Tag gab uns dann die Gelegenheit mit dem komplizierten Bussystem auf Madeira Bekanntschaft zu machen. Es gibt mehrere Busgesellschaften. Je nach Gesellschaft sind die Haltestellen mehr oder weniger gut erkennbar. Fahrpläne sind nur schwierig zu finden. Lediglich die Haltestellen und Fahrpläne der Busse, die durch Funchal fahren, findest Du auf Google-Maps.
Also hieß es zunächst mal wieder ein Stück laufen, später ein Stück mit dem Bus bis zu dessen Endstation. Ab dort gab es dann wieder eine neue Busgesellschaft, von deren Haltestelle aber weit und breit nichts zu sehen war.
So haben wir mal wieder Einheimische gefragt, wie wir denn weiterkommen. Das Ergebnis der Verständigung – wir nur 3 Worte Portugiesisch, die Einheimischen 2 Wörter Englisch – war dann, dass sie uns ein großes Stück die Küste entlang mitgenommen haben bis São Vicente, da sie ohnehin mit Ihrer Katze zu einem Tierarzt mussten.
Von dort wollen wir dann weiter laufen, unser Tagesziel war Ribeira da Janela. Die Küste lang wären das nur ca. 17 Kilometer. Allerdings haben wir nach einigen Kilometern feststellen müssen, dass die alte Küstenstraße auf manchen Abschnitten nicht begehbar ist. Die Autostraße ist durch die Tunnel nicht zu Fuß passierbar.
So haben wir es mal wieder mit trampen versucht. Aber nur ein Taxifahrer hielt, der uns aber dann wenigstens zu einem Supersonderpreis zu dem Campingplatz brachte.
Der Campingplatz in Ribeira da Janela ist der einzige Campingplatz auf Madeira mit Duschen, WC und einer guten Infrastruktur. Deshalb kostet er auch ein wenig.
Er ist eigentlich Ziel der meisten Wanderer, die die Insel durchqueren. Wir machten das dann halt etwas anders. Aber auch muss man wissen, dass viele Portugiesen besonders am Wochenende hierhin kommen um zu feiern. Und bezüglich der Lautstärke sind sie nicht immer rücksichtsvoll.
3. Tag – Wandern auf Madeira
Der alte Küstenweg vom Campingplatz nach Porto Moniz ist zum Glück frei, so dass wir ohne schweres Gepäck erst mal dorthin gewandert sind, um uns den Ort anzuschauen und den Tag etwas ruhiger angehen zu lassen.
In dem Ort merkt man direkt, dass durch das Meerwasserschwimmbad und das Aquarium dies einer der Hauptzielpunkte der Touristen und Busreisenden ist. Hier ist viel Betrieb.
Es gibt zwei Meerwasserschimmbäder. Das eine liegt etwas höher und ist kostenfrei. Das andere ist kostenpflichtig und etwas über dem Meeresspiegel. Das Wasser wird bei Flut ausgetauscht.
Wenn Du etwas abseits in Richtung Kirche läufst wird es schön entspannt und Du bekommst einen Überblick auf den Ort und die Küste. Auch gibt es dort eine gute Snackbar. Wir haben da einen leckeren Imbiss zu uns genommen.
PR14 – Ribeira de Janela Richtung Fanal
An diesem Tag haben wir uns den Ort Ribeira da Janela angeschaut und ein Stückchen den PR14 in Richtung Fanal gelaufen. Auch hier gibt es immer Neues zu entdecken und ständig neue Aussichten.
Funchal
Hier möchten wir nicht so viel über Funchal schreiben. Da gibt es genug Quellen. Wir sind mit dem Bus hingefahren und haben uns einige Stunden die Stadt angeschaut. Es fand grade ein Markt für nachhaltige und vegane Lebensmittel statt, was recht interessant war. Die Parks, für die Funchal sehr bekannt ist, haben wir nicht extra gesucht. So haben wir einfach die ganzen Eindrücke auf uns wirken lassen und fanden Funchal nicht besonders interessant.
Rundwanderung Ribeira da Janela – Pombais – Porto Moniz
Diese Strecke ist sicher nicht unbedingt eine der bekannten Strecken auf Madeira, aber wir wollten von unserem Standort aus laufen.
E geht teilweise an der Levada do Moinho entlang, durch Weinberge, teilweise über kleine Straßen und später die Küste entlang über einen Wanderweg. Die Aussicht ist immer wieder schön, abwechslungsreich und wir haben einen guten Eindruck von dem Leben in den Dörfern abseits der Touristenspots erhalten.
Fanal und PR14 Levada dos Cedros und Risco
Fanal ist einer der meist frequentierten Orte auf Madeira, und ist beim Wandern auf Madeira ein Muß. Grade im Bereich des Parkplatzes ist sehr viel Betrieb. Viele Busse, Geländewagen und Mietwagen sind hier ständig unterwegs. Man muss schon etwas abseits gehen, um etwas Ruhe zu haben. Hier ist ein Teil des zum UNESCO Welterbe gehörigen Lorbeerwaldes. Grade wenn es etwas nebelig ist wird der Wald seinem Ruf als „Feenwald“ gerecht. Es lohnt sich, dann noch entlang dem PR14 zu laufen, was wir allerdings nur ein kleines Stückchen gemacht haben. Es hatte die Nacht vorher sehr stark geregnet und der Weg war sehr matschig.
Wir sind dann statt dessen weiter Richtung Rabacal und sind zum Wasserfall Risco gelaufen. Das ist auch eine sehr schöne, aber auch beliebte und deshalb belebte Strecke. Der Weg führt über den PR6.1 zum Teil an der Levada do Risco entlang.
Pico Ruivo
Zum Wandern auf Madeira gehört der Pico Ruivo, der höchste Berg der Insel, in jedem Fall dazu. Es gibt eine meist gut befestigte Wanderstrecke (PR1.2) mit einer moderaten Steigung. Normal geht hier auch der Hauptwanderweg der Inselquerung her. Aber die Passage bis zum nächsten Gipfel war wegen eines Waldbrandes gesperrt.
Die Strecke von der Berghütte zum Gipfel war wegen eines Felsrutsches leider auch gesperrt als wir dort waren. So sind wir nicht ganz hoch gekommen. Dennoch hat sich die Strecke wegen der tollen Ausblicke gelohnt.
Vereda da Ponta de São Lourenço
Beim Wandern auf Madeira ist die langestreckte karge Halbinsel auch eines der meistbesuchten Ziele. Deshalb ist auch hier immer viel Betrieb. Auf dieser Strecke hast Du ebenfalls immer wieder schöne Ausblicke und Perspektiven auf die Landschaft. Nach einer ausgedehnten Wanderung kannst Du im Beim Wandern auf Madeira ist die langestreckte karge Halbinsel auch eines der meistbesuchten Ziele. Deshalb ist auch hier immer viel Betrieb. Auf dieser Strecke hast Du ebenfalls immer wieder schöne Ausblicke und Perspektiven auf die Landschaft. Nach einer ausgedehnten Wanderung kannst Du im Casa do Sardinha einkehren.
Capela de Nossa Senhora de Fátima
Von São Vicente aus sind wir zur Capela de Nossa Senhora de Fátima gelaufen, zurück entlang einer Levada durch die Weinberge. Sicher keine spektakuläre Wanderung, aber es ist eine sehr schöne Runde mit guten Ausblicken. Auch durch São Vicente. Dort gibt es eine in Lavafelsen gebaute kleine Kapelle direkt an der Uferstraße.
Nützliche Infos und Links für die Vorbereitung zum Wandern auf Madeira
Das Wandern auf Madeira wäre für uns etwas besser vorbereitet gewesen, wenn wir einige Infos vorher schon gehabt hätten. Deshalb fassen wir hier noch mal nützlich Dinge zusammen.
Infos zu Wegsperrungen beim Wandern auf Madeira
Auf der offiziellen Madeiraseite gibt es immer eine aktuelle Liste der freien bzw. gesperrten Wege: Liste der Wege
Auch findest Du dort Beschreibungen einzelner Wege und auch weitere nützliche Infos zu anderen Aktivitäten und Veranstaltungen.
öffentliche Verkehrsmittel
Es gibt mehrere Busgesellschaften auf Madeira, die den öffentlichen Verkehr bedienen. Die Verbindungen in und um Funchal werden durch die „gelben Busse“ von Horarios do Funchal bedient. Haltestellen und Verbindungen sind auch gut über Google Maps zu finden.
Die Gesellschaften SAM und Rodeste haben fusioniert und bedienen in erster Linie den Osten, Flughafen und Santa Cruz. Die Fahrpläne sind auf der Webseite, aber nur schwer zu verstehen.
Die Webseite von Siga ist etwas besser gestaltet und verständlich.
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