
Unsere Tour zum Dovrefjell – mit Schweden und Dänemark
Kurzfristig hatten wir beschlossen zum Dovrefjell-Nationalpark nach Norwegen zu fahren, da ich gern noch mal die Moschusochsen fotografieren wollte. Die Temperaturen sollten noch recht niedrig sein, etwas Schnee liegen, also alles optimal für dieses Vorhaben.
Aber es gibt nach noch einen Hin- und Rückweg…. Und wir hatten knapp 4 Wochen Zeit.
Dazu gab einige Dinge, mit denen wir uns vorher nur wenig beschäftigt hatten: Fährverbindungen, Mautstrecken, Dieselpreise…Das waren Sachen die wegen der früher vorhandenen Geschäftswagens nicht ganz so wesentlich waren. Aber jetzt ging es ja mit dem eigenen Camper-Van los.
Fähre Travemünde – Malmö
Es gibt ja diverse Fährverbindungen nach Schweden oder Norwegen. Wir haben und letztendlich für diese entschieden, weil zu dem Zeitpunkt diese Verbindung in der Woche sehr preiswert war, und die Anreise nach Travemünde kürzer als zu den anderen Fährhäfen.
Eigentlich entscheidend war ja ohnehin nur das Ziel Dovrefjell.
Etwas unangenehm waren die 9 Stunden Fahrtzeit. Aber das ist eben mit den ganzen anderen Punkten abzuwägen. Was ich interessant fand: Bei unserer Tour 2 Monate vorher nach Sardinien war die Buchung über Direkt-Ferrys preiswerter, als die Direktbuchung bei der Fährgesellschaft. In diesem Fall war es umgekehrt deutlich günstiger. Wir sind mit Finnlines gefahren. Die haben übrigens immer eine funktionierende Sauna an Bord, was eventuell die Fahrtzeit angenehmer macht.
Malmö
Dort ging es direkt ganz anders los als geplant. Eigentlich hatten wir vor direkt in Richtung Oslo weiter zu fahren. Dummerweise waren unsere Papiere aber an eine Stelle im Auto gerutscht, an die wir zunächst gar nicht wussten, wie wir daran wieder rankommen. Ohne Werkzeug. Und die Wettervorhersage hatte sich deutlich geändert auf wesentlich wärmere Temperaturen.
So hatten wir unsere Pläne erst mal geändert und uns einem anderen Camper angeschlossen, den wir auf der Fähre kennengelernt haben. Dank dessen Werkzeuges konnten wir dann auch unsere Papiere kommen, nachdem Rocket-Camper – unser Fahrzeughersteller – uns die nötigen Hinweise gegeben hat.
Danach sind wir erst mal auf Einkaufstour gegangen und haben kurze Hosen und T-Shirts gekauft. Denn wir waren ja auf Temperaturen um die 0° Celsius in Norwegen eingestellt.
Eine Tour durch Malmö war natürlich auch noch dabei. Die war auch schön und interessant. Aber für einen längeren Aufenthalt hätte sich das für uns dort nicht gelohnt.
Ein Schlenker durch Südschweden
Da es noch zu früh war zum Dovrefjell-Nationalpark zu fahren, haben wir erst eine Tour durch Südschweden gemacht, in erster Linie in der Nähe der Küste. Wir habe zwar auch einige nette Dinge wie zum Beispiel in Ystad ein Treffen amerikanischer Strassenkreuzer gesehen. Ystad an sich ist eine durchaus sehenswerte historische Stadt.
Insgesamt hat uns aber die Landschaft zu sehr an den Niederrhein erinnert. So sind wir dann schnell Richtung Norden gefahren.
Hunneberg – Halleberg – Vänersborg
Elche – Um Elche zu sehen hätten wir ja auch einfach in einen der Elchparks gehen können, die es in der Gegend, durch die wir grade gefahren waren, reichlich gibt. Aber das wollten wir nicht. Also sind wir zum Hunneberg-Palteau, wo es angeblich die größte Elchdichte gibt. Gesehen haben wir auch keine, was aber auch in erster Linie an der Uhrzeit lag, zu der wir unterwegs waren. Am Besten bekommt man sie in der Morgen- oder Abenddämmerung zu sehen, wenn sie aus den dichten Wäldern rauskommen.
Die Elche sind aber eben auch sehr scheu und verschwinden sofort, wenn sie Dich hören.
Wir haben keine gesehen, obwohl wir hier insgesamt 3 Tage unterwegs waren. Zwischenzeitlich waren wir übrigens auch auf einem schönen kostenfreien Stellplatz in Vänersborg am Jachthafen und haben uns die Stadt angeschaut.
Zu guter Letzt dann noch auf einem ganz tollen gemütlichen Campingplatz in Vargön. Hunnebergs Gård Hostel & Camping. Dort waren wir dann später auch noch mal 2 Tage, nachdem wir in Norwegen im Dovrefjell-Nationalpark waren.
Die beiden Tafelberge Hunneberg und Halleberg bieten Dir eine tolle Gegend zum Wandern an. Beim Hunneberg gibt es auch noch ein interessantes Museum zu den Elchen und der Gegend hier.
Lillehammer
Wieder gab es eine Änderung der Wettervorhersage und wir sind dann kurzfristig einige Tage früher zum Dovrefjell gefahren mit einem Zwischenstopp in Lillehammer.
Unser Besuch in der Stadt war nur kurz. Die kleine Fußgängerzone ist wohl in erster Linie in der Wintersaison wichtig. Es war relativ ruhig und wir fanden nichts besonders erwähnenswert.
Allerdings lohnt sich ein Abstecher zum Eisenbahnmuseum, in dem Du viele alte Gebäude und Eisenbahnen sehen kannst und das in der Nähe liegende Freilichtmuseum Maihaugen mit einer Stabkirche und zahlreichen alten Häusern, die hier wieder aufgebaut wurden.
Übernachtet haben wir auf dem Parkplatz des Skistadions.
Dovrefjell-Nationalpark
Zum Dovrefjell war es dann von Lillehammer aus nicht so weit und wir sind schon relativ früh im Nationalpark angekommen. So haben wir dort direkt eine Nachmittagswanderung gemacht.
Prompt stand dann nach einer Biegung ein Moschusochse direkt vor uns auf dem Weg.
Es waren ca. 30 Meter Abstand. Empfohlen wird ein Sicherheitsabstand von 200 Metern, da die Tiere recht angriffslustig sind. In diesem Fall hatte er aber wohl genauso viel Respekt wie wir und verschwand schnell.

Im Frühjahr kommen die Moschusochsen in die tiefer gelegenen Gebiete. Daher ist es dann wahrscheinlicher, dass man sie eher auch in der bewaldeten Gegend sieht. Meist musst Du aber eine ordentliche Strecke bewältigen, bevor Du auf die Tiere triffst.
Meist sind wir vom Kongsvoll Bahnhof oder von dem Parkplatz beim botanischen Garten, der nur ein paar hundert Meter südlich ist, aus in den Dovrefjell Nationalpark gelaufen. Von hier aus geht es zunächst durch die Birkenwälder aufwärts zum Plateau.
Noch etwas weiter südlich ist ein weiterer Parkplatz – Gamle Konigsvegen – , von dem Du über eine flacher ansteigende Strecke in das Gebiet kommst, in dem sich die Moschusochsen befinden. Die Strecke ist aber auch deutlich weiter. Von dem Parkplatz aus geht es aber auch gut in den westlich der E6 gelegenen Bereich des Dovrefjell-Nationalparks.
Auch wenn wir grade nicht auf Moschusochsen getroffen sind waren wir immer wieder begeistert von der kargen Landschaft des Dovrefjell und es macht uns sehr viel Spaß hier ausgedehnte Wanderungen zu machen.
Einige unserer Touren bei Komoot:
Übernachtet hatten wir entweder auf dem genannten Parkplatz oder bei Magalaupe Camping, einem sehr schönen Campingplatz direkt bei den bekannten Stromschnellen.
Arvika
Auf unserem Rückweg machten wir einen Halt in Arvika. Hier ist eine Wald- und Seenreiche Gegend. Nach einem Rundgang durch die Stadt beschlossen wir wegen des bevorstehenden Dauerregens aber weiter zu fahren und noch mal auf dem Campingplatz in Vargön. Wir nutzten Die Gelegenheit um Wäsche zu waschen und die nächsten Tage zu planen.
Orust und Tjörn
Die Schäreninseln auf der Westseite Schwedens haben wir noch gar nicht besucht. So beschlossen wir auf der Strecke zurück über die Inseln Orust und Tjörn zu fahren.
Neben schönen alten Orten, ehemaligen Konservenfabriken und einer tollen Landschaft gibt es hier auch viele vorzeitliche Denkmäler zu sehen, wir zum Beispiel Dolmen, Runensteine und Felsritzungen.
Besonders schön fanden wir Klädesholmen, Kyrkesund – von hier aus lohnt sich eine Überfahrt zur Insel Härön mit Wanderung -, Skärhamn, aber auch viele Orte zwischendurch.
Helsingborg
In Helsingborg haben wir einen Stopp gemacht uns die Stadt angeschaut, bevor wir mit der Fähre nach Dänemark übergesetzt sind.
Helsingborg ist eine alte Stadt an der Küste und es gibt einige sehr interessante Gebäude zu besichtigen. Die Marienkirche war leider geschlossen. Und auf die Besteigung des Burgturmes haben wir verzichtet. Obwohl grade dies hier sehr beliebt ist. Aber die Aussicht von dort oben ist auch so schön genug.
Einige Stunden Rundgang durch die Altstadt und entlang der Küste waren dann genug und wir sind zur Fähre gefahren und sind nach Helsingør übergesetzt. Wir hatten ein Kombiticket mit der Fähre nach Fehmarn gebucht. Dadurch war die Abfahrtszeit auf diese Strecke für den Tag flexibel und wir konnten einfach die nächste nehmen.
Helsingør
Die wichtigste Sehenswürdigkeit ist das Schloss Kronborg, das seit 2000 eine Welterbestädte ist und schon von der schwedischen Küste aus beeindruckte. Das Schloß ist auch Schauplatz des Dramas „Hamlet“ von Shakespeare. Die übersichtliche Innenstadt ist auch sehenswert wie auch das maritime Museum.
Wir sind dann noch ein Stückchen Richtung Kopenhagen und haben auf einem kleinen Parkplatz an der Küste genächtigt.
Kopenhagen
wir haben nur einen kleinen Rundgang durch die Innenstadt gemacht, da wir noch weiter wollten. Aber auch für solch einen Abstecher lohnt es sich. Vor einigen Jahren waren wir schon mal über Sylvester in der Stadt. Nun war es schön einige Stellen noch mal zu besuchen.
Roskilde
Ich bin ja schon immer auch etwas an der Geschichte der Wikinger interessiert. Vor über 1000 Jahren wurde Roskilde von den Wikingern gegründet. Harald Blauzahn ließ eine Königspfalz bauen sowie eine Kapelle, aus welcher der Dom später entstand, der heute Weltkulturerbe ist.
Nicht nur König Blauzahn wurde hier beerdigt, sondern seitdem fast alle dänischen Königinnen und Könige.
Auch sehr sehenswert ist die Innenstadt mit der Fußgängerzone.
Das Wikingermuseum ist solltest Du Dir unbedingt anschauen. Hier sind nicht nur verschiedene Wikingerschiffe, die an verschieden Orten gefunden worden, ausgestellt. Es wird auch an der Herstellungsart geforscht und Schiffe unterschiedlicher Art nachgebaut. Man kann sich alles genau anschauen und auch selber seine Fähigkeiten bei der Holzbearbeitung testen.
Sehenswert ist ebenfalls, wenn man es sich auch nicht vorstellen kann, ist die Müllverbrennungsanlage, die abends farblich gestaltet wird. Sie ist gestaltet nach der Silhouette der Stadt und ist mit braunen Aluplatten verkleidet.
Seit 1971 findet jährlich das Roskilde Musikfestival statt. es kommen jedes Jahr bis zu 100000 Zuschauer um das vielfältige Festival zu erleben und zählt zu den größten Europas. Für die Besucher stehen großzügige Campingbereiche zur Verfügung.
Die Erlöse werden für humanitäre Zwecke eingesetzt.